"Mozart-Konkurrenzlos?"

Alte Musik in Heilig Geist

Konzerte 2015

"Im Auftrag des Hauses Wittelsbach"

 

Freitag, den 20.2. 2015 um 19:00 Uhr

Heilig-Geist Kirche in Rosenheim

"Mozarts Vorbilder"

 

Mittwoch, den 13.5. 2015 um 20:00 Uhr

Schloßkapelle Urfahrn bei Oberaudorf

 

„Concerti e Sonate“

 

Sonntag, den 2. 8. 2015 um 19:00 Uhr

Heilig-Geist Kirche in Rosenheim

„Der Rasende Biber...“

 

Samstag, den 31.10. 2015 um 19:00 Uhr

Heilig-Geist Kirche in Rosenheim

 

Dienstag, den 29.12.2015 um 19:00 Uhr

Heilig-Geist Kirche in Rosenheim

 

„Mozart-konkurrenzlos?“

am Samstag, den 25.10.2014 um 19 Uhr

 

 

Simon Steinkühler, Violine und Viola d´ Amore

 

Robert Schröter, Hammerflügel

 

 

Programm:

 

 

1. Wolfgang Amadeus Mozart (geb. 1756 in Salzburg, gest. 1791 in Wien):

 

Sonate für Violine und Klavier in e-moll, KV 304 (1778)

 

Allegro-Tempo di Menuetto

 

 

2. Joseph Martin Kraus (geb. 1756 in Miltenberg, gest. 1792 in Stockholm):

 

Sonate für Violine und Basso Continuo in d-moll, VB 157 (1777)

 

Allegro-Andante-Allegro

 

 

3. Wolfgang Amadeus Mozart:

 

Sonate für Violine und Klavier in A-Dur, KV 305, (1778)

 

Allegro-Tempo di Menuetto

 

 

4. Karl Joseph Toeschi (geb. 1731 in Ludwigsburg, gest. 1788 in München):

 

Sonate für Viola d´ Amore und Basso Continuo in D-Dur

 

Allegro moderato-Adagio-Tempo di Menuetto

 

 

5. Wolfgang Amadeus Mozart:

 

Sonate für Violine und Klavier in D-Dur, KV 306, (1778)

 

Allegro con spirito-Andante cantabile-Allegretto

 

 

Mozart-konkurrenzlos? In diesem Programm werden zwei Zeitgenossen Mozarts von drei Violinsonaten des Salzburgers umrahmt. Joseph Martin Krausens Lebensdaten decken sich erstaunlich genau mit denen Mozarts. Beide starben sehr früh mit nur einem Jahr Abstand. Während die Mozartsonaten den Pianisten schwer heranziehen und dem Geiger etwa 40% Solo-Anteil am Werk belassen, stehen Kraus und Toeschi noch in der Tradition der generalbaßbegleiteten Solosonate. Unter der Solostimme steht ein begleitender Baß mit Ziffern, die die Art der zu improvisierenden Begleitakkorde angeben. Formal jedoch sehen wir die große Gemeinsamkeit einerseits mit Toeschi, eine Sonate durch ein Menuet enden zu lassen, andererseits wie Kraus eine Dreiteiligkeit „schnell-langsam-schnell“ anzustreben.

 

Joseph Martin Kraus genoß seine musikalische Ausbildung in Mannheim und war nach einer langen Studienreise durch Europa Schwedischer Hofkapellmeister. Er war sogar auf jenem berühmten Maskenball anwesend, auf welchem der König Gustav III 1792 ermordet wurde und welcher später Giuseppe Verdi den Stoff für die gleichnamige Oper lieferte. Auch die für diesen Anlaß komponierte Trauermusik von Kraus ist erhalten.

 

Karl Joseph Toeschi war unter Kurfürst Karl Theodor erst in Mannheim und dann in München tätig, nachdem der Wittelsbacher Hof 1778 wegen der anstehenden Thronfolge umgezogen war.

 

Wie sein Nachname zeigt, war Toeschi ein Musiker „mit Migrationshintergrund“. Die Herrscher Mitteleuropas stellten im Zeitalter des Barock bevorzugt Italiener an, oder schickten einheimische Musiker nach Süden zur Ausbildung, um die musikalisch-stilistischen Neuheiten an ihren Hof zu holen. Toeschi ist ein Vertreter der „Mannheimer Schule“, die man schon der Epoche „Klassik“ zuordnet.