"Im Auftrag des Hauses Wittelsbach"
Freitag, den 20.2. 2015 um 19:00 Uhr
Heilig-Geist Kirche in Rosenheim
Christina Maria Sedlmeier, Blockflöte
Ines Wein, Barockviola und Viola d´ Amore
Christoph Teichner, Orgel und Traversflöte
Joseph Steinkühler, Barockvioloncello
Simon Steinkühler Barockvioline Viola d´ Amore und Orgel
Programm:
1. Antonio Vivaldi (geb. 1678 in Venedig, gest. 1741 in Wien):
Concerto für Blockflöte, Violine und Basso Continuo in D-Dur, RV 92
Allegro-(Andante)-Allegro
2. Christoph Graupner (geb. 1683 in Kirchberg, gest. 1760 in Darmstadt):
Sonata a Viola d´ Amour e Flauto Traverso e Cembalo in D-Dur
(Allegro)-(Tempo Ordinario)-Largo-(wiederum ohne Tempoangabe)
3. Antonio Vivaldi: Concerto für Flöte, Violine und Basso Continuo in g-moll, RV 106
(Allegro)-Largo-Allegro
4. Heinrich Ignaz Franz Biber (geb. 1644 in Böhmisch Wartenberg, gest. 1704 in Salzburg):
Sonata Pastorella für Violine und Basso Continuo in A-Dur
5. Benedikt Anton Aufschnaiter (geb.1665 in Kitzbühl, gest. 1742 in Passau):
Concerto della Prosperità in F-Dur für Viola d´ Amore, Flauto Gallico, Oboe und Viole
Ouverture/Presto-Ballo-Menuet 1-Menuet 2- Bouree-Rondeau-Riguadon-Menuet-Gigue
Antonio Vivaldis Concerti hatten Vorbildcharakter in Deutschen Landen. Auch Bach kannte sie und bearbeitete sie zahlreich. Das Concerto für Blockflöte, Violine und Basso Continuo stellt einen Sonderfall dar: Einerseits verlangt es von den beteiligten Musikern spieltechnisch viel ab, wie es in Solokonzerten üblich ist. Andrerseits fehlt das begleitende Orchester, welches nur in Form des Generalbasses auf eine Person reduziert auftritt.
Christoph Graupner und Vivaldi teilen die Vorliebe für die Viola d´ Amore. Während der Venezianer gleich sechs Solokonzerte für das exotische Instrument schrieb, übertrifft der Darmstädter Hofkapellmeister ihn weit. Er hat am meisten überhaupt für dieses Instrument geschrieben. Die Sonata in D-Dur entspricht dem klassischen Schema der Triosonate mit zwei gleichberechtigten konzertierenden Oberstimmen und einem begleitenden Generalbaß.
Heinrich Ignaz Franz Biber, der Salzburger Hofkapellmeister, war ein Meister der Scordatura, also der verschiedenen Verstimmungen einer Geige. Eine Viola d´ Amore ist im Grunde nichts anderes, die Saiten werden passend zur Tonart des zu spielenden Stücks umgestimmt. Von Biber ist ein sehr umfangreiches und kompliziertes Trio für zwei Viole d´ Amore auf uns gekommen.
Passau stand unter dem Einfluß der kulturellen und geistlichen Hauptstadt Salzburg. So ist es nicht verwunderlich, daß der Passauer Domkapellmeister Benedikt Anton Aufschnaiter auch Werke für dieses Instrument schrieb. Das „Concerto della Prosperità“ trägt jedoch einen trügerischen Titel: Die als „Concerto“ bezeichnete Folge von Tanzsätzen entspricht dem damals stark in Mode gekommenen Französischen Stil der Orchestersuite mit Französischer Ouvertüre zu Beginn.